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ÖEL

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Das Kölner Quartett ÖEL verschießt gleich zu Beginn sämtliche Munition, was Melodien angeht. Der Opener „Like a goose“ ist das mit Abstand stärkste Lied. Es ist trotz hektischer Melodieführung extrem catchy, die Strophe mehr noch als der Refrain. Die Hektik besteht nicht so sehr in der Geschwindigkeit, sondern darin, dass drei melodische Kurzschlüsse hintereinandergeschaltet werden. In den anderen drei Stücken macht es sich die Band zumindest in den Refrains bequem und holt Luft inmitten des zwingenden Uptempo-Indierock. Grundverzerrter Powerpop und die Hinwendung zu dem Independent-Sound der Neunziger Jahre bieten ein spannendes Umfeld, um darin genug Staub aufzuwirbeln und nach dem feuchten Durchwischen kurz zu prüfen, was nach einem frischen Anstrich auch die nächsten Jahre hält.