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GLAD WE MET

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Das 2020 gegründete Tübinger Quartett von GLAD WE MET hat sich gänzlich dem melodischen Midtempo-Punkrock verschrieben und legt nun sein selbstbetiteltes Debütalbum vor. Schön klar und druckvoll produziert, dazu rauer Gesang und Background-Chöre – die vier Herren verstehen ihr Handwerk und sind beileibe keine Greenhorns. Auch textlich widmet man sich genretypisch-gängigen Themen, wie der Bewältigung von Sinnkrisen, übt Sozialkritik und ehrt die guten alten Neunziger, als RANCID, BOUNCING SOULS und Co. gerade am Durchstarten waren. Eben jene lassen sich übrigens auch gut als Referenz für GLAD WE MET anführen, denn sie eint vor allem der hymnische Streetpunk-Charakter mit Hang zu kratzigen Singalongs. Was abseits der Musik besonders imponiert: Die Herren setzen voll auf DIY. Selbst aufgenommen und produziert, ein eigenes und zudem schön schlichtes Artwork erstellt, die Platte in Eigenregie veröffentlicht. Dies nenne ich mal einen ehrlichen, authentischen Arbeitsethos und das kann nicht genug gewürdigt werden. Möchte man ein winziges Haar in der Suppe finden, dann wäre es der mitunter noch leicht ausbaufähige Gesang, der noch ein klein wenig Feinschliff vertragen könnte – doch das ist Kritik auf hohem Niveau und soll die Leistung der Tübinger keinesfalls schmälern. Für ein Debütalbum bereits außerordentlich gut gelungen.