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VERROTTET

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Das von Peter Panik ins Leben gerufene Projekt VERROTTET kommt zunächst mit einer massiv an DEATH IN JUNE angelehnten Cover-Ästhetik daher (explizit erinnert es an „The Guilty Have No Pride“ von 1983), erfüllt aber die dadurch evozierten Neo Folk-Erwartungen absolut nicht, sondern präsentiert mit aller gebotenen Härte EBM-Sounds, die in guten Momenten klingen wie FRONT 242 mit deutschen Texten oder wie der Berliner Synthpunk Ben Bloodygrave („Tanz den Firlefanz“). Die harschen Töne spiegeln eine plakative Faszination für Tod, Horror mitsamt allen seinen obskuren Facetten wider. Als Einflüsse nennt Peter Panik neben EBM-Acts die schwedischen POUPPÉE FABRIKK und DAF, was sich auch an Songtiteln wie „Die Jugend“, „Jung und tot“, und „Lieb dich kalt“ zeigt. Aber auch Cold Wave und Black Metal sind hier nicht ohne Einfluss geblieben. Genreklischees, vor allem textliche, werden durchaus bedient und legen Gemeinsamkeiten mit OOMPH! offen. „Verrottet“ mit seinem EBM-Kesseldruck lässt einen erschöpft zurück in einer nebelverhangenen Welt aus Skulls, Skeletten und Unmengen verwelkter Rosen. Vor einiger Zeit haben STENDAL BLAST mit Sänger Alexander Veljanov (DEINE LAKAIEN) diese Weltenbrand-Ästhetik mit dem Ausnahmetrack „Nur ein Tag“ in einer weniger EBM-dominierten Weise auf ein neues Level gehoben.