Wenn man sich hineinwagt in diesen zwar nicht strukturlosen, aber eben auch keinen Halt gebenden, vollumfänglich negativen Strudel aus Noise, finsteren Schreien und Gitarren-Drone, dann zerfließt die Zeit recht zäh. Aber die unmittelbare Wirkung des selbstbetitelten Debüts von KANTHE setzt schnell ein: Versenkung, Gedankenstrom, benebelnde Assoziationen. KANTHE ist da zu nennen – na klar, allein schon orthografisch –, ohne allerdings ihre uferlose Perfektion in Klang und Stimmung vollumfänglich zu reanimieren. Auch KANTHE positioniert sich in Sachen Riffs klar im Metal. Es ist Düster-Metal ohne Schlagzeug, sogar gänzlich ohne Mitmusiker:innen, dafür mit einer experimentellen Schlagseite in wütenden Dark-Ambient, der stur und folgerichtig in den genannten Strudel hineinführt und der aus Angst, Trauer und Wut besteht – die unheilige Dreifaltigkeit der KANTHEschen Höllenkreise.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #167 April/Mai 2023 und Henrik Beeke