BAUMHAUS BOYZ aus dem Raum Jülich, Aachen und Köln sind auch schon seit gut zehn Jahren unterwegs und bisher an mir vorbeigegangen. Leider, muss ich angesichts des selbstproduzierten Debüts sagen. Die Selbsteinschätzung der Band „Rotze Pünkrock, No School HC, Boeser als Metal“ trifft es ganz gut. Irgendwo zwischen NOTGEMEINSCHAFT PETER PAN, ABFUKK, ZSK und frühen TURBOSTAAT hauen einem die BAUMHAUS BOYZ ihren energiegeladenen Sound um die Ohren, dass es mir schwerfällt, dabei sitzen zu bleiben. Auch textlich wissen sie zu überzeugen – persönlich, kritisch, politisch und auch viel Verweigerung gegenüber Gesellschafts- und auch toxischen Männlichkeitszwängen wie in „Bleib daheim“, „Harter Scheiß“ oder auch „Spottfreunde Schneller“, wo sie singen „Touri, halt die Fresse, Nazi auf die Fresse“. Bei „Im Internet“ gibt es einen auch mal Ausflug in den klassischen Uffta-Uffta-Hardcore-Punk. Live würden BAUMHAUS BOYZ gut zu Bands wie KOMMANDO MARLIES oder ALTERNATIVE FAKTEN passen. Gelungenes Debüt, liebevoll verpackt, aber leider nur acht Songs. Das Cover zeigt übrigens die deprimierende Autobahntristesse im rheinischen Braunkohlerevier rund um den Hambacher Forst.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Triebi Instabil