Na also, nach der 7“ haben sie sich für den Debüt-Longplayer mehr Budget für das Mastering der Aufnahmen gegönnt und schon klingt es nach Leipzig oder Berlin, wären da nicht die schweizerdeutschen Titel – keine Angst, alles verständlich, auch ohne Untertitel.
Kräftiger Synthpunk mit ordentlich Wumms und Schwung. Macht Laune, und es darf getanzt werden. Zum Beispiel bei „Herbstzeitlose“, das ein echter Tanzflächenhit zwischen HILDEGARD VON BINGE DRINKING, PISSE, LAIBACH-Vocals (ja doch, denn wenn ich RAMMSTEIN getippt hätte, wären wieder alle zusammengezuckt) und frühen ABWÄRTS klingen.
Letztere klingen immer wieder ein wenig an, was ja nicht unbedingt verkehrt ist. Alles in allem ein rundum ziemlich gelungener Longplayer, der zur EP einen riesigen Schritt gemacht hat. Dort am spannendsten, wo sie sich etwas zutrauen und von dem am weitesten entfernen, das in bewährten Pogopunk-Strukturen verhaftet ist, wie „Exit“, „Mensch und Krieg“ oder die tanzbaren Titel.
Absolut auf dem richtigen Weg, da ist noch viel Potenzial drin und einiges an Luft nach oben.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Kalle Stille
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Kalle Stille