Das kleine Label aus dem sächsischen Schönfeld, kann nun weiterhin mit einem recht großen Szenenamen aufwarten. Besieht man sich im Internet die Laufbahn des Bodybuilders und „Hans Dampf in den Berliner Gassen“ mit dem Namen Rummelsnuff, gäbe das genug Stoff für ein ganzes Buch. Nur so viel: er entstammt einer Musikerfamilie und bedient selbst das Genre des Electro-Punk. Auf dieser 6-Track-12“ sind künstlerisch starke Lieder entstanden, die von der Hochkultur geradezu unentwegt geküsst werden. Das beginnt mit einem Text von Kleist („Handschuh“) und zu Klängen von Händel setzt Rummelsnuff mit „Trapezius brachialis“ seinem Sport ein musikalisches Denkmal. „Hinterwäldler“ ist dann das Highlight der Scheibe. Hier flüstert und sprechsingt er vom „Testosteron“ und er beschwört es noch dazu („Was können wir für unser Testosteron?“). Die B-Seite mit Asbach gehört aber in dieselbe Kategorie, nicht zuletzt weil Rummelsnuff hier abermals agiert, vom oft verhängnisvollen Seefahrerschicksal („Die letzte Flut“). „Set sail“ von Asbach ist dann als einziger Beitrag englischsprachig und auch wirklich äußerst gelungen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #166 Februar/März 2023 und Markus Franz