„Punk from Europe’s black hole“, so die Band über sich selbst, die ziemlich genau ein Jahr nach ihrer 7“ ihr zweites Album veröffentlicht. „Blank Language“ ist wohl kaum aus dem Kontext der gesellschaftlichen Krise Griechenlands gelöst zu betrachten.
Zeilen wie „The biggest thing you took from me was my right to dream (...) Athens without answers.“ oder „In this city that smells gasoline and boredom we’ve been cheated by everyone“ zeugen von der Misere, die RUINED FAMILIES in knapp zwanzig Minuten vertonen.
Im Unterschied zu ihrer EP ist „Blank Language“ weniger ein furioses Geprügel, sondern eine LP mit ziemlich ausgetüftelten Songs zwischen düsterem Hardcore und harmonischerem Post-Punk. Fast nahtlos lässt die Band klare melodische Momente in rasante Parts münden und erzeugt dadurch absolut rasante Stimmungswechsel, die vermeintlich klare Strukturen unberechenbar wirken lassen.
Diese verstörende Ambivalenz, die wohl auch die Verhältnisse widerspiegeln, unter denen die neun Songs entstanden sind, macht „Blank Language“ zu einem erstklassigen Album. Kreativer und intelligenter kann man sich kaum zwischen den Genres Hardcore, Punk und Screamo bewegen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #105 Dezember 2012/Januar 2013 und Matin Nawabi
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #108 Juni/Juli 2013 und Matin Nawabi
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Julius Lensch
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #101 April/Mai 2012 und Matin Nawabi