Tief in Texas scheint die Sonne so heiß zu scheinen, dass sie den hier Beteiligten alle Leitungen durchgeschmort hat. Ganz einfach ist es nicht zu erklären, was das RUDI SCHWARTZ PROJECT so abzieht. Es ist nicht mal ganz klar, wer überhaupt Rudi Schwartz ist.
Wenn man Punk so definiert, dass es keine Grenzen gibt und man eigentlich alles darf, dann ist man bei dem RSP auf der richtigen Seite. Stell dir einfach vor, der Alleinunterhalter aus der Fußgängerunterführung hätte mit Itchy & Scratchy synthetischen Drogen eingeworfen und sich durch seine Frank-Zappa-Sammlung inspirieren lassen.
Der war schon immer viel zu kompliziert, aber als Referenz darf man den Schnauzbart ruhig mal anführen. Rudi Schwartz kommt allerdings um Einiges mülliger daher. Billigste Achtziger-Casio-Beats werden mit Trash-Melodien aus derselben Kiste und allerlei schrägen Lyrics zusammengefrickelt und dann auch noch mit hübschen Songtiteln wie „Ernest Borgnine memorial birthday party“ versehen.
Simple Songstrukturen kann man woanders suchen, hier springt der Wahnsinn direkt aus der 20-Euro-Heimorgel ins Innenohr. Frank Zappa ist lange tot. Wesley Willis auch, aber Rudi Schwartz verwaltet das Erbe der beiden auf eine sehr unterhaltsame Weise.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Gary Flanell