Lange Zeit waren die Comics von Peter Puck auch regelmäßig im Ox vertreten, bis sich der 1960 in Heidenheim geborene Cartoonist, Texter und Illustrator Ende 2005 mit dem Band „Immer Ärger mit Rudi“ von seinen dabei im Mittelpunkt stehenden Figuren Rudi und Freddy verabschiedete und das Comiczeichnen an den Nägel hängte.
Seit 1985 waren die Rudi-Comics vor allem in verschiedenen Stadtmagazinen erschienen und wurden ab 1987 dann auch in insgesamt sieben Sammelbänden veröffentlicht, zuerst bei Heinzelmännchen, später in kolorierter Form bei Ehapa beziehungsweise Egmont.
Bei Egmont erschien kürzlich eine Komplettausgabe aller sieben Rudi-Bände in einer aufwändigen, überformatigen Edition – „fett und komplett“, wie es der Titel schon sagt. Der Purist mag bemängeln, dass hier nur die kolorierten Fassungen enthalten sind, aber ehrlich gesagt sieht Rudi in Farbe viel besser aus.
Zusätzliches Material ist ebenfalls vorhanden, in Form ausführlicher Kommentare von Puck zu den einzelnen Geschichten und sogar einem ganz neuen Rudi-Comic, in dem Rudi und Freddy auf der Suche nach einem Ersatz für Puck sind.
Dabei zog sich Puck allerdings elegant aus der Affäre und ließ den größten Teil der Arbeit andere Zeichner erledigen, darunter auch Ralf König. Was Pucks dem Funny-Genre zuzuordnenden Comics immer so bemerkenswert machte, war sein Fokus auf subkulturelle Themen, denn dusselige Nazis sind Dauergäste bei ihm, ebenso wie der legendäre Siffer Heinz, der dem Klischeebild eines Asselpunks perfekt nachempfunden ist.
Und trotz aller vordergründiger Komik merkte man Puck deutlich an, dass er mal Empirische Kulturwissenschaft und Neuere Deutsche Literatur studiert hatte, denn seine Comics quollen geradezu über vor viel zu klein geschriebenem Text.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #122 Oktober/November 2015 und Thomas Kerpen