Tja, schade. Den RUCKERS hätte eine großartige Karriere bevorgestanden. Zuerst hätten sie im Ox zehn Punkte bekommen und dann wäre es so richtig losgegangen: London, Paris, Tokio. Kreischende Fans und BHs auf der Bühne.
Das ganze Programm eben. Aber dummerweise grüßen die RUCKERS in ihren Credits meinen Ex. Das gibt natürlich Punktabzug. Aber davon mal abgesehen, kann ich nicht wirklich was gegen die Berliner sagen.
Im Gegenteil, ich bin sogar etwas enttäuscht, dass ich das erste Studioalbum der Band "To The Lads And Ladies" erst jetzt besprechen darf, obwohl es schon seit Herbst 2007 draußen ist. Der Streetpunk der drei Herren aus der Hauptstadt trifft genau meinen Geschmack und ist die perfekte Mischung aus prollig und melodisch mit Texten in englischer Sprache, über die tatsächlich nachgedacht wurde.
Das wagt man ja manchmal kaum zu erwarten, aber es geht doch! Was deutsche Bands angeht, würde ich sogar wagen, die RUCKERS streckenweise mit den PORTERS zu vergleichen, nur ohne den Irish-Folk-Einfluss.
Aber zurück zu den Texten, sehr geil ist vor allem "Another union song", der erfreulicherweise mal die realexistierenden Gewerkschaften kritisiert, statt so wie viele - meist amerikanische - Bands dem Ideal zu huldigen, von dem die Realität leider heute oft weit entfernt ist.
Daher kann ich auch den eingangs genannten Umstand nur geringfügig in die Bewertung einfließen lassen. Fazit: THE RUCKERS ain't no suckers! (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #95 April/Mai 2011 und Sebastian Walkenhorst
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #79 August/September 2008 und Claudia Luck