Die ROSTOK VAMPIRES sind zurück! Als ihr erstes Album (wie die folgenden Platten auch) 1989 auf dem damals noch Hardcore veröffentlichenden Label Nuclear Blast erschien, hatten wir das Ox gerade erst gegründet, und so kam es, dass in der ersten oder zweiten Ausgabe ein Interview mit den Herren war, das wir, und daran erinnere ich mich noch genau, in einem Jugendzentrum in Geislingen führten.
Zwei weitere Alben und zwei Mini-LPs folgten, doch 1992 war der Ofen dann aus bei den Vampires (die sich übrigens konsequent nicht wie die Stadt Rostock schreiben). Zehn Jahre später war die Auflösung "für immer" dann vorbei, man probte und spielte wieder, und dieser Tage erscheint dann auch tatsächlich das im blunoise-Studio eingespielte neue Album, das freilich schon seit 2004 fertig im Schrank lag.
Mir scheint, man war mit dem Mix dann doch nicht so zufrieden, denn Alex Krull, ein Freund aus alten Hardcore-Tagen, hat "New Morning" neu abgemischt. Zudem war Frontmann Christian in den letzten beiden Jahren ja auch anderweitig wieder als Sänger in Erscheinung getreten, hatte bei GENEPOOL den Gesangspart übernommen.
Nun sind die ROSTOK VAMPIRES also zurück, und ich muss sagen, die Herren sind keinesfalls eingestaubt, noch hören sie sich altbacken an - der "New Morning" beginnt strahlend, auch wenn Vampire das Sonnenlicht ja nicht so gut vertragen.
14 Songs werden hier runtergekloppt, alte Schule, dass es eine wahre Freude ist, und wenn ich sage, dass ich mich hier immer wieder an SMOKE BLOW erinnert fühle, dann hoffe ich, dass die Beteiligten das als großes Lob verstehen.
Dazu kommt dann noch so ein gewisser MISFITS-Touch, die Melodien sind ordentlich hymnisch, das Schlagzeug wummert und die Gitarren sind richtig dick und dicht - hier hat man einen rundum guten Job gemacht, und die Platte funktioniert auch nur so für sich im Hier und Jetzt, ohne jeden Nostalgie-Bonus.
Ausprobieren! (40:15) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Joachim Hiller