ROSEMARY’S BABY

Mit „Rosemary’s Baby“ gab Roman Polanski seinen Einstand als Regisseur eines amerikanischen Films, der Adaption von Ira Levins gleichnamigen Bestseller aus dem Jahr 1967, produziert von B-Movie-Ikone William Castle.

Mia Farrow (der hier ihr Durchbruch als Schauspielerin gelang) und John Cassavetes spielen das kinderlose Ehepaar Rosemarie und Guy Woodhouse, das eine Mietwohnung im Bramford House in New York bezieht.

Es dauert allerdings nicht lange, bis sich die seltsamen Vorkommnisse in dem Haus häufen. Vor allem, als Rosemarie schwanger wird, deren Leben sich daraufhin in einen ständigen Albtraum verwandelt, denn der Teufel höchstpersönlich hat anscheinend ihr Kind gezeugt.

Polanski hatte hier aber keinen typischen Horrorfilm im Sinn (wie schon bei „Tanz der Vampire“), verzichtet auch komplett auf Blut und Spezialeffekte, und überlässt es dem Zuschauer zu entscheiden, ob es sich hier um die Wahnvorstellungen einer paranoiden, psychisch labilen jungen Frau handelt oder ob wie im Fall von „Das Omen“ tatsächlich der Teufel sein Unwesen treibt.

Ein raffinierter Okkult-Thriller mit satirischer und psychoanalytischer Note, der sich über fundamentale christliche Glaubensvorstellungen konsequent lustig macht. Eines von Polanskis Meisterwerken, dessen berechtigter Kultstatus noch durch einige tragische Ereignisse beflügelt wurde.

Denn vor dem Dakota Building, wo die Außenaufnahmen entstanden, wurde 1980 John Lennon erschossen, und ein Jahr nach Abschluss der Dreharbeiten Polanskis schwangere Ehefrau Sharon Tate von Mitglieder der Satanistensekte von Charles Manson ermordet.

Die neu erschienene deutsche Blu-ray besitzt zwar keinerlei Extras, basiert aber offenbar auf dem exzellenten HD-Master der amerikanischen Criterion-Fassung, was sich bei der Bildqualität deutlich zeigt.