RORY BLOCK

The Lady And Mr. Johnson CD

Das erste Mal so richtig mit Blues auseinandergesetzt habe ich mich wohl durch die Releases des Fat Possum-Labels. Da war der Blues, wie er sein sollte, rauh, ursprünglich und vorgetragen von alten schwarzen Männern.

Schon dort war es irritierend, als dann, wie zum Beispiel im Fall der BLACK KEYS, irgendwelche Weißbrote auftauchten, die ebenfalls vorgaben, den Blues zu haben. Und auch wenn das jetzt arg chauvinistisch klingen mag, noch weniger behagt mir diese Vorstellung, wenn genau das eine weibliche Musikerin tut.

Nun ist Rory Block nicht gerade ein Novum in der Bluesmusik, denn die Frau nimmt schon seit Ende der 70er Platten auf und konnte sich seitdem eine beachtliche Reputation erarbeiten. Und auch ihre neue Platte "The Lady And Mr.

Johnson" kann sich nicht gerade über schlechte Kritiken beklagen, denn Block bemüht sich um eine größtmögliche Authentizität, was ihr in technischer Hinsicht auch sicher gelingt, nur so richtig gefallen tut mir das trotzdem nicht.

Denn irgendwie ist es schon ein Unterschied, ob ein Robert Johnson, Mississippi Fred McDowell oder R.L. Burnside den Blues mit Leben erfüllt oder eine weiße Frau, die halt leider eben auch immer so klingt.

Sollte das irgendwie verdreht rassistisch klingen, kann man nichts machen, aber in der Bluesmusik gilt für mich: No whiteys, please! Ausnahmen bestätigen die Regel, zu denen ich Frau Block aber definitiv nicht zähle, auch wenn sie sich hier im Sinne Robert Johnsons um den Blues verdient macht.

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