Es ist doch immer wieder verblüffend: Da ist man ständig hier in der Gegend auf Konzerten unterwegs und bekommt doch noch längst nicht alles mit, was da so kreucht und fleucht. Da braucht es dann erst einen dicken Brief aus Japan(!), um auf die ROPEY SHAGS aus dem gerade mal einen Steinwurf über die Felder entfernten Wuppertal aufmerksam zu werden.
Die Band gibt es seit irgendwann 2004, wenn ich das richtig auf der Website gesehen habe, Kidnap von den MESSIES kenne ich, der spielt Gitarre und singt zusammen mit Anni, und jajajaja, hier gibt es "female vocals", und zwar reichlich, sprich Freunde und -innen von "girl-fronted" Punkrock werden reichlich und bestens bedient.
Die fette Produktion von Tim Buktu kommt auch nicht schlecht, und so muss ich sagen, dass das hier eine der besten Platten dieses Genres aus heimischer Produktion seit langem ist. Cooler, hoch melodiöser 77-Punkrock mit unverkennbaren Anleihen bei X-RAY-SPEX und AVENGERS, mit einer Sängerin, deren leicht deutscher Akzent einen spröden Charme hat, und Songs, die direkt hängen bleiben und zum fröhlichen Mithoppeln zwingen.
Da stelle ich mir nur die Frage, warum sich kein deutsches Label findet, das so was veröffentlichen will oder kann. Egal, ist ja auch viel cooler, als junge Band direkt einen Release in Japan verbuchen zu können.
LP soll wohl auch kommen, mal die Website ropeyshags.com im Blick behalten. (28:31) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #58 Februar/März 2005 und Joachim Hiller