ROLLING STONE

Zugegeben: Wer das Ox liest, der muss nicht auch zwangsläufig den Rolling Stone lesen. Wer Punk hört, der braucht nicht notwendigerweise Informationen zwischen Nerdwissen und Expertentum über Dylan, Jagger, Boss und Neil Young.

Und wer Magazine und Zeitungen und den Journalismus allgemein mag, der muss nicht unbedingt Magazine und Zeitungen mögen, die aus dem Hause Springer kommen. Aber: Wer sich auch nur annähernd für Musik interessiert und vor allem darauf aus ist, die Wurzeln all dessen, was uns heutzutage so um die Ohren weht, kennen zu lernen, der kommt am Rolling Stone nicht vorbei.

Punkt. Abgesehen davon, dass dieses Magazin auch regelmäßig sehr gut recherchierte und geschriebene Reportagen, wundervolle Interviews und mitunter für jeden anderen Autoren beneidenswert klug verfasste Essays enthält.

Viele davon findet sich nun in diesem Buch. Genauer gesagt: Die (angeblich) besten aus den erwähnten ersten zwanzig Jahren, die es den Rolling Stone hierzulande bereits gibt. Ein Gespräch mit dem Weltkünstler Neo Rauch über dessen Lieblingsmusik, eine Abhandlung des Buchautors Wolfgang Büscher über das Musik-Amerika Bob Dylans, eine Tour mit den blutjungen KRAFTKLUB durch die Arenen des Landes, eine Reportage über die einst gefeierte und nun in 100er-Clubs spielende Indie-Combo ART BRUT, ein Hausbesuch bei Noel Gallagher von OASIS, ein Zwiegespräch zwischen Campino und Sting, eine „Grabrede“ auf Tony Soprano, eine liebevolle Hommage an Springsteen – all das ist Musik-Essenz.

All das sind Dinge, über die Musikliebhaber sprechen. Und Dinge, über die sie auch – gleich wie sie den jeweiligen Künstlern gegenüberstehen mögen – zu sprechen haben. Kurzum: Der Rolling Stone ist eigentlich unverzichtbar.

Warum das so ist, zeigt dieses Buch.