ROLLEN VOLL BLUT

Oliver Ludwig

Skateboards, Partys, Mädchen und Rumhängen mit Sinn – kein schlechtes Leben, das sich Vincent Hens da zusammengeschraubt hat. Und tatsächlich läuft für den Kölner Skater alles glatt und nach Plan – bis zu diesem Abend, als er in einer schummrigen Bar versackt und nach einigen Lagen Hochprozentigem an falsche Freunde und echte Feinde gerät.

Als er am nächsten Morgen mit einem geheimnisvollen Päckchen in der Jacke aufwacht, sind die rasenden Kopfschmerzen, das blaue Auge, der ausgeschlagene Zahn und ein quälender Filmriss noch sein kleinstes Problem.

„Rollen voll Blut“, das Debüt von Oliver Ludwig, ist ein ordentlicher Thriller in bester Pulp-Tradition. Anfangs noch mit der berechtigten Hoffnung, dass sich das sich anbahnende Desaster in Grenzen halten lässt, gewinnen die Ereignisse rasant an Fahrt und führen über knapp 200 Seiten in genau den Strudel aus stumpfer Gewalt, exzessiver Kriminalität und ausufernder Korruption, dens man als Genreliebhaber so sehr zu schätzen weiß.

Dabei sind die inhaltlichen Winkelzüge und erzählerischen Finten durchaus atemberaubend, und während die Opfer­zahlen unaufhaltsam steigen, die Einsätze beim Spiel um Leben und Tod sich fortwährend erhöhen und im Auge des Orkans dann auch noch eine Skatesession gerippt wird, schlingert und rumpelt die Geschichte in einem Affenzahn und gänzlich ohne folgenschwere Brüche ihrem blutigen Höhepunkt entgegen.

Wirklich spannendes Kopfkino für schmales Geld vom sympathischen Indie-Verlag Unsichtbar. Vorab noch schnell den Videotrailer auf skateboardingandcrime.blogspot.de checken und dann auf jeden Fall zugreifen.

Der perfekte Post-Skatesession-Stoff zum am Stück runterlesen.