ROGERS SISTERS

The Invisible Deck CD

Mit dem Nachfolger zum auf Troubleman Unlimited erschienenen Debüt "Purely Evil" haben sich die ROGERS SISTERS aus Brooklyn, NY drei Jahre Zeit gelassen, aber zur Überbrückung gab's in der Zwischenzeit ja auch die ein oder andere EP.

An der Besetzung hat sich jedenfalls nichts geändert, die besteht immer noch aus den beiden namensgebenden Schwestern Jennifer und Laura, und nein, Miyuki hat ist keine Frau mit tiefer Stimme, sondern, entgegen der Suggestion des Bandnamens, ein Mann.

Im Vergleich zum Debüt haben sich die ROGERS SISTERS jedenfalls deutlich verändert: von den kieksigen New Wave-Reminiszenzen ist hier kaum noch etwas zu spüren, der früher angebrachte B-52's-Vergleich hat sich damit erledigt - von einem Ausnahme-Song wie "The clock" mal abgesehen, der aber nicht repräsentativ ist.

An anderer Stelle geht's nämlich viel düsterer zu, etwa in der dunklen, psychedelisch anmutenden 6:41-Nummer "Your littlest world" mit dem schleichenden Rhythmus, die mich etwa an BRMC erinnert.

Sehr relaxt und angenehm unaufgeregt dann "You undecided" mit seinem Sixties-Touch und spitzen Wave-Gitarren, und das als Single ausgekoppelte "Emotion control" gefällt durch seinen treibenden, dynamischen Beat und den verträumten Gesang, der mit den noisigen Gitarren kontrastiert.

Die Schlaumeier-Presse überschlägt sich hier schon wieder mit Vergleichen wie YEAH YEAH YEAHS und SLEATER-KINNEY, die zwar nicht völlig abwegig sind, aber so, wie Geschwister zwar blutsverwandt sind, aber sich doch grundsätzlich unterscheiden können, verhält es sich hier auch mit diesem Vergleich: Im Zweifelsfall geht er ins Leere.

"The Invisible Deck" ist eine angenehm unaufgeregte Platte, die durch ihre Vielschichtigkeit und stilistische Breite gefällt. (40:07) (08/10)