Es hat eine Weile gedauert, bis ich den Bandnamen als RÖTBRAINS entziffern konnte ... Sehr schnörkelig, aber passend zum grindigen Artwork– Totenkopfmonster in einer Stadt, die ich als Istanbul identifiziere.
Hätte die Zeichnung jemand koloriert, sähe sie noch authentischer nach Achtziger-Grindcore aus. Und sagte ich gerade Istanbul? Yep, aus der einst so liberalen Stadt, in der Despotenpräsident Erdoğan gerade kulturell die Uhr zurückzudrehen versucht, kommen RÖTBRAINS, die bei den elf Songs der erstaunlich druckvoll produzierten 45-rpm-10“ (!) auf Türkisch singen.
Was man – wir reden von crustigem Grindcore – logischerweise nicht hören kann, aber an den Songtiteln erkennt. Fühlt sich an wie 1987. Erschienen auf dem Prof Sny-Label aus Tschechien, in Zusammenarbeit mit Dead Generation Records, dessen Katalognummer 1 „Nekro Punk Terör“ ist – womöglich das bandeigene Label? Sehr cool, sehr schnell, sehr wütend.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #138 Juni/Juli 2018 und Joachim Hiller