Endlich! Endlich hat das Suchen ein Ende! Danke, Glitterhouse! "Live from Punk Ground Zero, Cleveland 1975" lautet der Untertitel dieser CD, der ersten offiziellen Veröffentlichung von ROCKET FROM THE TOMBS überhaupt, wenn man von einst zirkulierenden Tapes mal absieht.
Cleveland 1975, das war ein "hotbed" of Punkrock, eine heruntergekommene Industriestadt, ähnlich hoffnungslos wie das London, das in "England´s Dreaming" beschrieben wird, und in dieser Stadt existierte also von 1974 bis 1975 eine Band, die den Missing Link zwischen den Prä-Punkbands STOOGES und MC5 (die hier beide gecovert werden) und dem Punkrock der Siebziger darstellt.
Gegründet von Dave Thomas, der nach RFTT mit PERE UBU Musikgeschichte schrieb, stieg später ein gewisser Gene O´Connor ein, der sich wieder etwas später Cheetah Chrome nannte und die DEAD BOYS gründete, die wiederum mit dem RFTT-Song "Sonic reducer" einen ewigen Punk-Hit landeten - und selbst die PERE UBU-Übersongs "30 seconds over Tokyo" und "Final solution" stammen nicht von denen direkt, sondern gehen auf RFTT zurück.
Und um das Namedropping noch weiter zu treiben: als Sänger war gegen Ende mal ein gewisser Stiv Bators vorgesehen. Auf dieser CD nun finden sich 19 Songs, die allesamt anno ´75 live bzw. im Proberaum aufgenommen wurden und natürlich in eher rauher Soundqualität vorliegen, aber trotzdem - oder gerade deshalb - ungeheure Energie und Aggressivität ausstrahlen.
"30 seconds over Tokyo" etwa, mein Gott, was für ein unglaubliches Stück Musik! Das Ganze kommt mit einem liebevoll gestalteten Booklet, für dessen Layout John Thompson (remember das PAGANS-Cover des Ox?) verantwortlich zeichnet und in dem unter anderem Peter Thomas und Cheetah Chrome die Story von RFTT erzählen.
Ein absoluter Pflichtkauf, diese CD.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #123 Dezember 2015/Januar 2016 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Joachim Hiller
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Kay Werner