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ROBERT GORDON

Rockabilly For Life

Zweifellos ist Robert Gordon ein Held für viele Rock’n’Roller, weil er 1977 und 1978 durch seine beiden Platten mit dem Gitarristen Link Wray maßgeblich den Weg des Neo-Rockabilly mit anschob, und die Musik der Fünfziger mit neuer Attitüde zurück an die Oberfläche brachte. Von daher war ich sehr überrascht, dass der 1947 geborene Musiker sich jetzt aufmachte, seine Anhänger mit neuem Material zu beglücken. Doch ich muss ehrlich sagen, dass dieses Produkt mich enttäuscht. Nun ist es ja meine persönlicher Geschmack, dass mir Gordons Stimme nie sonderlich behagte, doch hier zu jedem der 15 Songs Prominente mitmusizieren zu lassen, liest sich besser, als es sich im Endeffekt anhört. Was nützt es mir, dass Clem Burke von BLONDIE mittrommelt oder der weltbekannte Gitarrist Chris Spedding? Ein Gesangsduett mit Emanuela Hutter („Would ja“) mag ja noch witzig sein, aber wer da sonst noch klimpert oder trommelt ist mir ziemlich egal. Das glattpolierte Produkt hört sich ziemlich steril und wenig inspiriert an. Alles Coverversionen, wie ich es vernehme, mit vielen weiteren Musikern, die ich absolut nicht kenne – und deren Bands schon gar nicht. Abgesehen von Dale Watson, den hier zu hören hat mich gefreut. Das bleibt eine Scheibe für Rockabilly-Komplettisten. Mir macht sie keine Freude.