Vincent ist eigentlich kein Comic. Eher ein Bilderbuch für eine jüngere Leser- beziehungsweise Betrachter- und Zuhörerschaft. Es erzählt in bunten und doch dunklen – aber, besorgte Erziehungsberechtigte seien beruhigt, nie wirklich gruseligen – Bildern die Geschichte eines Außenseiters, der seinen Platz in der Gesellschaft einfach nicht finden kann und will.
Immerhin hat er in seiner selbstauferlegten Abgeschiedenheit doch ein paar Freunde, die beschließen, den Eigenbrötler zu einem vollwertigen Mitglied der Ungeheuerpopulation auszubilden. Man ahnt schon, wohin die Reise geht: Vincent lässt sich in seinem Dasein als ungruseliges Ungeheuer nicht beirren und zeigt seinen Freunden, wie unangenehm es ist, erschreckt zu werden, und wie angenehm, einfach tun und lassen zu dürfen, was man selbst für richtig hält.
Als Vor- und auch Selberlesegeschichte mehrfach getestet und für gut befunden. Wer also von euch ein paar Rotznasen (Alter 1 bis etwa 8 Jahre) zu Hause rumsitzen hat, kann ihnen bei der nächsten Geschenkeüberschüttungsaktion getrost dieses nette Büchlein von Ox-Kollege Robert unterjubeln.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #130 Februar/März 2017 und Anke Kalau