Dass Robert Pollard ein sehr produktiver Mensch ist, weiß man eigentlich schon seit den Anfängen von GUIDED BY VOICES in den späten Achtzigern, und nur der ergebenste Fan dürfte alles im Schrank stehen haben, was der ehemalige Lehrer seitdem auf Platte gebannt hat.
Und bereits ein halbes Jahr, nachdem Pollard GBV in Originalbesetzung aus dem achtjährigen Dornröschenschlaf erweckt hatte, erschien jetzt ein weiteres Album. Wie beim Vorgänger „Let’s Go Eat The Factory“ erneut mit 21 Stücken, die weniger echte Songs als unfertige songwriterische Skizzen sind, bei denen Pollard wieder jede Menge Hit-Fragmente mit der bekannten LoFi-Garage-Pop-Qualität aus dem Ärmel schüttelt, ohne dass dabei ein schlüssiges Gesamtbild entsteht.
Viel Spaß beim Suchen heißt es hier wieder, nur dass ich diesmal weniger Lust dazu habe, insofern wird „Class Clown Spots A UFO“ für mich wohl ein eher randständiges Album in der GBV-Diskografie bleiben.
Da greife ich lieber zu Pollards aktuellem Soloalbum „Mouseman Cloud“, wo es dann „nur“ 17 Songs gibt, die aber trotz ihrer meist knappen Länge von unter zwei Minuten wesentlich kompakter und weniger konfus als das GBV-Material wirken.
Insgesamt nimmt man aber bei diesen beiden Platten bewundernd Pollards ungebrochene Kreativität und seine unverkennbare stilistische Note innerhalb des Indierocks der letzten 20 Jahre zur Kenntnis.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #64 Februar/März 2006 und Thomas Kerpen
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