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FOR FÜCK’S SAKE!

Robert „Nelly“ Hunter

Gleich zwei erläuternde Untertitel hat dieses Buch im grellen Layout (mit pink als Kontrastfarbe) eines Fanzines: „A lifetime spent with one foot on the bottom rung of the rock & roll ladder“ und das den Tätigkeitsbereich von Robert „Nelly“ Hunter definierende „music fan – punk rocker – tour driver – drummer“. Auf der untersten Sproße der Erfolgsleiter also resümiert der Engländer, der heute unter anderem als Schlagzeuger der in Bayern ansässigen GARDEN GANG tätig ist, seine fast fünf Jahrzehnte im Punkrock. 1961 wurde er in Haltwhistle im Nordosten von England geboren, lebte dort (wenn er nicht auf Tour war) bis Anfang 2017, als es ihn nach Süddeutschland verschlug. Nelly tut das, was sonst selten getan wird: er bricht zum Teil die Regel „What happens on tour, stays on tour!“, was zur Folge hat, dass die krassesten Stories, die Reisende in Sachen Musik so erleben, es nie über den Rahmen von bierfeuchten Erzählabenden hinaus schaffen. Irgendwer hat zu diesem Buch geschrieben, Nelly heiße deshalb Nelly, weil er ein Erinnerungsvermögen wie ein Elefant habe (TOY DOLLS, logo ...) und nur deshalb in der Lage gewesen sei, all diese absurden Erlebnisse, Geschichten und (Beinahe-)Katastrophen aufzuschreiben, die ihm seit den späten Siebzigern in seinen verschiedenen, sich oft überlappenden Rollen als eben Musiker, Roadie und Tourbusfahrer mit zig Bands in über vier Jahrzehnten widerfahren sind. Mit den BUZZCOCKS und den LURKERS war er unterwegs, mit SNAP-HER, mit den WOGGLES, mit OXYMORON ... Bis nach Japan und Südamerika führten ihn diese Reisen, auch viel nach Deutschland, was dieses Buch für Menschen hierzulande, die an solchen Anekdoten Spaß haben, besonders reizvoll macht.