"Rawk N'Roll" erschien vor fünf Jahren auf Lunasound Recordings, mittlerweile ist die Platte auf Small Stone Records wieder zu haben. Leider erweckt das Album sowohl durch seinen Opener "Right on through" als auch durch sein peinliches Posercover den falschen Eindruck; nämlich den des typischen Hardrock-Klischees.
Vier hässliche Fressen, Cowboyhut, Lederjacken und Pornosonnenbrille direkt auf dem Cover? Muss das denn sein? ... tss, selbstverliebter geht es ja mal gar nicht. Das sind Klischees, die kein Mensch unter vierzig mehr braucht.
Doch meine Meinung musste ich schnell revidieren, als ich mir die anderen 13 Nummern in Ruhe anhörte. Die Truppe aus Massachusetts, die seit mittlerweile knapp 15 Jahren dabei ist, spielt auf ihrer Neuauflage des 2002er Album starken Stoner-Rock.
Vor allem "Dig a hole" - mit "Dead astronaut" einer der zwei Hidden Tracks, der auf diesem Reissue nicht mehr versteckt ist - ist phantastisch. Das Album hat einen Sound wie KYUSS, rockt wie die SPIRITUAL BEGGARS und hat einen Drive wie ORANGE GOBLIN.
Es gibt Hammondorgeleinsätze ("Foot"), die obligatorische Akustikballade ("Burnout"), Furz-Bass ("That's Mr. Motherfucker to you") und cooles Retro-Rock-Gefriemel ("Bad ass rising"). Ich kann jedem Interessierten nur raten, sich nicht vom klischeehaften Cover abschrecken zu lassen, ein Ohr zu riskieren und seine Seele zu opfern.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #76 Februar/März 2008 und Arndt Aldenhoven
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #46 März/April/Mai 2002 und Thomas Kerpen
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #104 Oktober/November 2012 und Arndt Aldenhoven