Ohne 2/3 der LOW-Besetzung eingespielt, wie es beim letzten Album der Fall war, aber auch diesmal hat Nathan Amundson a.k.a. RIVULETS einige Gäste versammelt: Jesse Edwards und Jessica Bailiff. Ich persönlich finde das Fehlen der LOW-Musiker nur angenehm, unter anderem weil nun nicht mehr aufgrund des Gesanges von Alan Sparhawk gleich eine LOW-Assoziation aufkommt.
Aber auch weil man sich mehr Richtung Folk bewegt, mit langsamen Tonfolgen auf der Akustikgitarre den weichen Gesang begleitet, der zwar noch oftmals an Slowcore erinnert, sich aber äußerst harmonisch hinzufügt.
LoFi-Indie der sich ständig vor Nick Drake verbeugt und sich trotz der melancholischen Stimmung eine angenehme Frische bewahrt. Aus Nathan Amundson sprudelt es ungestelzt heraus, so als ob er einem direkt gegenüber sitzen und eine gerade entwickelte Idee auf der Gitarre intonieren würde.
Mit den nachhallenden Gitarren erinnert es manchmal gar an WINDY AND CARL, was nur die Vielfältigkeit bezeugt, die RIVULETS trotz der minimalistischen Intrumentierung vorzuweisen haben. Mit dem wunderbaren, instrumentalen "Slight return" klingt diese EP dann aus und rundet sie hervorragend ab.
Fünf bittersüße Songs, die jedem zusagen werden, dem auch Will Oldham oder die RED HOUSE PAINTERS ein Begriff sind. (22:21) (07/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #57 November 2004/Januar/Februar 2005 und Simon Brüggemann