RIVALEN UNTER ROTER SONNE

Vor über zehn Jahren erschien Terence Youngs Western „Rivalen unter roter Sonne“ hierzulande das erste Mal bei Kinowelt auf DVD. Ein Update war also längst überfällig, zumal die DVD den fürs Kino-Format 1.85:1 konzipierten Film nur in Open Matte (die demaskierte Form des Filmbildes für die Darstellung im 4:3-Vollbildformat) enthielt, zum anderen ließ die generelle Bild- und Tonqualität zu wünschen übrig.

Inzwischen gibt es eine Neuauflage im richtigen Kino-Format, die auch ansonsten eine deutliche Verbesserung darstellt. Der Film selbst ist eines der gelungeneren Spätwerke von Young, der vor allem für seine James Bond-Filme „Feuerball“, „Liebesgrüße aus Moskau“ und „James Bond 007 jagt Dr.

No“ bekannt ist. Alain Delon und Charles Bronson spielen darin zwei Gangster, die bei einem Zugüberfall in Arizona um 1890 auch ein Samurai-Schwert erbeuten, das als Geschenk des japanischen Kaisers an den US-Präsidenten gedacht war.

Doch Bronson wird von Delon dabei übers Ohr gehauen und soll nun zusammen mit einem Leibwächter (Toshiro Mifune) des im Zug befindlichen japanischen Botschafters das Schwert wiederbeschaffen.

Eigentlich ist er aber mehr daran interessiert, sich an seinem Kompagnon zu rächen und versucht auf alle erdenkliche Weise, den lästigen Samurai loszuwerden. Young verarbeitete hier die typische Systematik eines Buddy-Movies, die dadurch gesteigert wird, dass dabei höchst unterschiedliche Kulturen und Weltanschauungen aufeinandertreffen.

Eine amüsante Randnotiz ist, dass Bronson und Mifune auch in „Die sieben Samurai“ und dem US-Remake „Die glorreichen Sieben“ zu sehen waren und sich in „Rivalen unter roter Sonne“ nun tatsächlich Western und Samurai-Film auf ironische Weise vermischten.

Heraus kam ein immer noch schwer unterhaltsamer Exoten-Western.