Keine neues Lebenszeichen von ELEVENTH DREAM DAY in Sicht, dafür gibt es jetzt eine Platte von Sänger/Gitarrist Rick Rizzo zusammen mit einer guten alten Freundin aus Punk-Zeiten. In einem Zeitraum von neun Monaten tauschten Rizzo und Key Tapes aus, daraus entstand schliesslich eine rein instrumentale Platte, die Rizzos unverkennbares Gitarrespiel und die sphärischen Synthie-Loops von Key kongenial miteinander kombiniert, teilweise ergänzt durch andere Mitstreiter, darunter Georgia Hubley von YO LA TENGO.
Eine spärlich instrumentierte Platte, sicherlich kein wirklicher Ersatz für ein ELEVENTH DREAM DAY-Album und unter diesem Gesichtspunkt betrachtet sogar regelrecht enttäuschend. Dafür entwickelt sich "Dark Edson Tiger" zu einer faszinierenden spirituellen wie meditativen Erfahrung, die man in dieser Form eher von Leuten wie David Sylvian gewohnt ist.
Bei zwei, drei Songs weiten Rizzo und Key sogar mal ihren eher experimentellen Ansatz in Richtung klassisches Songwriting aus, dennoch bleibt ihre Fokus auf die reine Abstraktion amerikanischer Indierock-Standards gerichtet.
Ein versponnenes, eigenbrötlerisches Werk, aber insgesamt durchaus gelungen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #38 März/April/Mai 2000 und Thomas Kerpen