Nun ja. Klassischer Power Metal zählt nicht unbedingt zu den favorisierten Genres des Rezensenten. Egal, Scheuklappen weg und hinein in die Welt von GLORYHAMMER aus der Schweiz, die zehn Jahre nach ihrem ersten Album nun mit „Return To The Kingdom Of Fife“ zur epischen Schlacht um den Zauberer Zargothrax zurückkehren. Man folgt den zahlreichen Protagonisten auf ihrer Reise durch das Königreich und kämpft gegen Magier, Goblins und die bösen Mächte im Allgemeinen. Das Album erzählt die Geschichte beeindruckend konsequent, hier wird nichts dem Zufall überlassen. Nach dem kriegerischen Anfang, der im ersten Hit „Wasteland warrior hoots patrol“ mündet, und dem wichtigen Storytelling-Mittelteil endet das Ganze, wie es sich gehört, in einem epischen Finale, das keine Wünsche offen lässt. Soundtechnisch bewegt sich die Band irgendwo bei frühen RHAPSODY oder HAMMERFALL und in den schnelleren Passagen wird auch mal am DRAGONFORCE-Niveau gekratzt. Die Produktion ist über jeden Zweifel erhaben, lässt der Musik genug Raum zur Entfaltung und findet eine gute Balance zwischen der klassischen Metal-Instrumentierung und den orchestralen Elementen. Sicher, man kann das auch alles belächeln, übersieht aber dabei die absolut authentische Leidenschaft dahinter, die sich nicht nur in der Musik, sondern auch beispielsweise im liebevoll animierten Musikvideo zu „Keeper of the Celestial Flame of Abernethy“ ausdrückt. Das alles ist Power Metal der High Class und sollte seine verdiente Aufmerksamkeit bekommen!
© by Fuze - Ausgabe #100 Juni/Juli 2023 und Philipp Sigl