Der Pop-Punk ist nicht nur nicht tot zu kriegen, sondern feiert mittlerweile in der dritten Generation fröhliche Urständ. Als äußerst aktives Zentrum dieser Szene hat sich inzwischen Rotterdam im flachen Holland entpuppt, da kommen nicht nur die APERS her, da produziert auch Stardumb scheinbar unentwegt Pop-Punk-CDs.
Die APERS sind wohl inzwischen auch sowas wie das Flaggschiff des europäischen QUEERS-Anbetungsvereins geworden und haben uns hier freundlicherweise nochmal ihre Debüt-CD geschickt. Das ist ein absolut korrektes Teil, mit allem drauf, was so ein rechter QUEERS-Fan gerne hört: zuckersüße Balladen, ohrwürmerige Midtemposongs und die ganz schnellen auch noch.
Ich persönlich bin ja ein Pop-Punk-Mann der 2. Generation, daher kenne ich das alles schon und die Schönheit der Musik vermag mich nicht mehr mit Urgewalt aus dem Sattel zu heben. Wer aber jung ist und noch nicht alle QUEERS-Platten im Schrank hat, kann sich stattdessen auch gleich die von den APERS holen, denn die sind im Grunde genausogut und sprühen wenigstens noch vor Enthusiasmus.
Pop-Punker sind Philanthropen und haben viele Freunde. Da blieb es nicht aus, dass sich die APERS und die italienischen RETARDED gegenseitig in´s Herz schlossen. Wenn die APERS nämlich die holländischen QUEERS sind, sind RETARDED die italienischen RIVERDALES.
Grund genug dies mit einer Split-CD zu feiern. Wenn ich die APERS allerdings bedenkenlos weiterempfehlen kann, möchte ich dies bei RETARDED jedoch nur mit Vorbehalt tun. Dieser Vorbehalt ist der Gesang, bei dem sich mir wirklich die Zehennägel kräuseln.
Eine Menge Leute scheint dies zwar nicht zu stören - das Debüt-Album erlebt hiermit seine mittlerweile 3. Neuauflage - aber ich krieg´ echt zuviel, wenn ich den Italo-Punker da herumgrölen höre.
Laßt vielleicht einfach mal ´nen anderen an die Keule. Ein Versuch kann doch nicht schaden!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #43 Juni/Juli/August 2001 und Stefan Moutty