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DEAD KOYS

Resting Places

Der Koi als klassisches Unterarmtattoo stirbt in Zeiten von Hipster-Dreiecken mit Bedeutung zunehmend aus. Ähnlich altmodisch und zeitlos schön ist die Platte der DEAD KOYS aus Dortmund geworden. Emotionaler Punkrock mit nicht deplatziert wirkenden ruhigen Momenten auf der einen und Wutausbrüchen auf der anderen Seite.

Schöne Tempowechsel, alles wirkt sehr durchdacht und trotzdem dynamisch. Der Sänger klingt wie eine entspanntere Version von Vic Bondi von ARTICLES OF FAITH und wird von hingerotzten mehrstimmigen Backing-Vocals unterstützt.

Gefühl und eine großzügige Schippe Dreck – das beste Rezept für gute Musik. Die Posterbeilage geht aber leider gar nicht. Ein Fotozyklus zu Brücken? Erinnert mich an schlimme Designausstellungen zu Studienzeiten, auf denen Männer mit zu kleinen Kappen und Dreieckstattoos banale Stadtfotografien als urbane Entfremdungskunst anpriesen, um später nach Berlin zu ziehen und ihr Dauerprokrastinieren Projektarbeit zu nennen.

Schwamm drüber! Das lilafarbene Vinyl reißt es wieder raus.