OBJEX

Reservations For Debauchery

„If Chuck Norris had a vagina ... it would probably smell like THE OBJEX.“ So beschreiben sich THE OBJEX selbst. Nun gut, zu Chuck Norris-Sprüchen kann man stehen, wie man will, ich habe den Hype darum nie verstanden.

Ob es einen solchen auch um THE OBJEX geben wird, darf jedoch bezweifelt werden. Und doch haben sie (fast) alles, was eine Punkband heute benötigt, um erfolgreich zu sein: Eine passende Herkunft (Las Vegas), Ausstrahlung (modebewusste Punks an Gitarre und Schlagzeug, eine smarte Bassistin und eine dunkelhäutige Sängerin, die auch in jedem Russ Meyer-Film eine Hauptrolle hätte spielen können), die passende „Fuck you“-Attitüde, um auch abseits des Mainstreams einen guten Eindruck zu machen (inklusive erfrischend politischer und anspruchsvoller Texte), sowie – und das ist natürlich das Wichtigste – ein Sound, der gut reinläuft.

Als Orientierungspunkte seien CIVET, JINGO DE LUNCH, JOAN JETT, THE SOVIETTES und ein wenig Rotzigkeit à la MOTÖRHEAD genannt. Felony Melony, so der bizarre Name der Sängerin, hat eine fabulöse Stimme und insbesondere Phrasierung in den Strophen, die mitreißt.

Irgendwie wirkt die Band optisch zwar etwas konstruiert, an der entsprechenden Credibility scheint es ihnen, glaubt man dem Internet, aber nicht zu fehlen. „Reservations For Debauchery“ ist das mittlerweile zweite Album, noch empfehlenswerter ist allerdings das zwar nicht so gut produzierte, dafür aber dreckigere und punkigere Debüt „Attack Of The Objex“ (sehr trashiges Cover übrigens).