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METH ASSASSIN

Reptilian Side Of God

Sänger IX aka Willem und Dolen aka Joe Mazurewicz, die hinter METH ASSASSIN stecken, kennt man eher aus dem Metal-Umfeld, ersteren vor allem von der atmosphärischen niederländischen Black-Metal-Band URFAUST.

Metal-Fans müssen an dieser Stelle nicht weiterlesen, denn IX und Dolen leben hier ihr Faible für düstere Dark-Ambient-Klänge aus und erinnern dabei an frühe, weniger rhythmische SKINNY PUPPY, bevor diese dann wie so viele Electronic Body Music und Post-Industrial-Formationen Ende der 80er immer mehr auf den Techno-Zug aufsprangen.

Von irgendwelchen technoiden Anwandlungen könnten METH ASSASSIN kaum weiter entfernt sein, die mit möglichst billigen Drumcomputer-Beats, fiesem Röchelgesang und anderen Stereotypen aus der Dark Ambient-Mottenkiste ihr Debütalbum „Reptilian Side Of God“ zusammengezimmert haben.

So cheesy das Ganze im ersten Moment auch klingt, so erstaunlich atmosphärisch ist es, möglicherweise spielen hier auch gewisse nostalgische Regungen eine Rolle. Natürlich werden knallharte Industrial-Fans der ersten Stunde METH ASSASSIN sofort wegen groben Unfugs als drittklassige Trittbrettfahrer an den Pranger stellen, die auch noch mehr als 30 Jahre zu spät dran sind, aber das Duo ist dabei so konsequent „over the top“ unterwegs, dass ihr Album mehr Spaß macht, als es eigentlich dürfte.

Zudem sind selbst Copycats wie METH ASSASSIN dem ganzen lachhaften aktuellen Electro/Gothic/EBM/Industrial-Kroppzeug, das sich vor allem im Sonic Seducer-Umfeld tummelt, definitiv vorzuziehen.