Wenn man als Musiker die meiste Zeit mit seiner Gitarre im Studio verbringt, dort Drone auf Drone schichtet, mit Effekten und Loops experimentiert, dann kann es wohl wirklich ein Schock sein, damit vor einem Publikum aufzutreten, das lauter ist als die Musik selbst.
Als Resultat wurde der hinter REMORA steckende Brian John Mitchell lauter, seine Gitarre verzerrter, die Kompositionen packender. Für sein neues Album „Derivative“ hat Mitchell zudem ausschließlich Songs gecovert, die beinahe jeder kennen könnte.
Wobei er es sich selbst schwer macht, indem er nur Fragmente der Songs in seinen Ambient-Drones verarbeitet hat, was das Wiedererkennen fast unmöglich macht. Wer hier dennoch auf Anhieb JOY DIVISION, PERE UBU, JOURNEY, BLUE ÖYSTER CULT, Joe Jackson oder Bob Dylan heraushört, hat wohl das perfekte Gehör.
Gelungen ist es Mitchell aber, die Atmosphäre des jeweiligen Songs umzusetzen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #88 Februar/März 2010 und André Bohnensack
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Joachim Hiller