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REMINISZENZ

Die Mecklenburger Band LARRIKINS, die über BÖHSE ONKELZ, NIRVANA und METALLICA zum Punk kam (!), blickt mit diesem Jubiläums-Magazin zurück auf ihre zwanzigjährige Geschichte. Das hätten besser externe Menschen tun sollen, meine ich. So artet es von Anfang an sehr in Richtung starkem Eigenlob aus. „Rare Fotos“ werden angekündigt, und ich frage mich, ob es überhaupt eine Band gibt, bei der ich auf solche Fotos scharf wäre ... 278 Bilder habe ich indes in diesem „Fanzine“ gezählt. Dass Musiker recht kleinerer Bands sich selten selbst einschätzen können beziehungsweise was sie anhand ihrer Erkenntnisse überhaupt nach außen dringen lassen, bleibt wohl ein ewiges Trugbild. Spannend wird das bunt bebilderte Heft jedoch auf den Seiten 68/69, als wenigstens mit einer Mär aufgeräumt wird: Dass nämlich eine Band, die bei einem Label unterschreibt, plötzlich völlig frei in ihrem Tun ist. Und auf Seite 83 berichten die im Grunde sympathischen Jungs, wie es einem nach einer fünftägigen Tour durchaus gehen kann: „Zurück im normalen Leben, das sich plötzlich anfühlte wie ein großes schwarzes Loch.“ Ihr erstes Album bezeichnen sie übrigens als „genial“ und die vierte Scheibe als eine, „die alles zerfetzen wird“. Nun denn. Beim pathetischen Schlusswort heißt es dann: „Und nun? Wisst ihr alles über uns? Nein, nichts wisst ihr.“ Sind die LARRIKINS also noch viel spannender, als sie es hier sowieso schon permanent erzählen?