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BLACK FOXXES

Reiði

BLACK FOXXES sind wie der übertrieben empfindliche Kumpel, der ständig beleidigt ist, weil man ihn nicht anruft. Der Typ, der unter der Trennung von seinem Girlfriend nach Jahren immer noch leidet. Stellvertretend für die überbordende Emotion steht der Albumtitel: „Reiði“ ist das isländische Wort für Zorn oder Wut.

Und deshalb manövrieren die Songs der Jungs aus dem britischen Exeter durch extreme Berge und Täler. Euphorie und Tragödie. Schon ihr Debütalbum „I’m Not Well“ hatte eine große dramatische Kraft und erinnerte an Bands wie PLACEBO oder BRAND NEW.

Die Grunge-Einflüsse vom Debüt sind aber weitgehend verschwunden. Das Trio setzt mehr auf Klavier oder Synthesizer, selbst wenn die Gitarre immer noch dominant ist. Die zehn neuen Stücke klingen eingängiger und hymnischer als die von „I’m Not Well“.

Vielleicht liegt es daran, dass Sänger Mark Holley an der unheilbaren Krankheit Morbus Crohn leidet und dieses Leiden mit der Musik therapieren will. Holley offenbart in den Texten sein komplettes Innenleben und spricht offen über Emotionen.

Die Songs wirken wie ein Ventil. Vielleicht dauerte es deshalb gerade mal 19 Monate, bis Album Nummer zwei auf dem Tisch liegt. Momentan fliegen BLACK FOXXES noch unter dem Radar, was die breite Aufmerksamkeit betrifft, obwohl sie das Zeug für die ganz großen Bühnen haben.