Seltsame Sachen tun sich da also in Giessen. Die INDUSTRIE- & HANDELSKAMMER (I.H. SKA) muss, wie soll es anders auch sein, nach zwei weiteren Amtsperioden unseres Bundeskanzlers Helmut Kohl Federn lassen.
Musikalische Ämter wurden seit 1996 Schritt für Schritt umbesetzt. "Regulär Urst!" ist das Resultat dieser etwas verworrenen Zeit von I.H. SKA, in der es zwei Stammbesetzungen gab, die beide auf der CD zu hören sind.
1992 noch als Konzertveranstalter tätig, bekam ich die erste CD "Da Diggd De Galo - Gaadsch" zugesandt, deren eigenwillige musikalische Mixtur verschiedener Stilrichtungen ich nur schwer verdauen konnte und somit I.H.
SKA damals bereits in der Vorauswahl durchfiel. Erst sechs Jahre später erscheint das zweite Album, von dem ich mir erst einmal nicht sonderlich viel erwarte. Die zehn Songs sind insgesamt sehr abwechslungsreich.
"StadtLandFluss", "Malinka" und "Tintin" sind dem modernerem Ska gewidmet und gefallen recht gut. Eine angenehme Dubnummer rundet die Sache ab. Die restlichen sechs Stücke hingegen besitzen eine sehr eigenwillige Atmosphäre, die vor allem durch den Keyboardsound entsteht.
Man nehme die letzten RAZZIA-Platten, mixe etwas SUMPFPÄPSTE hinzu und füge einen Bläsersatz an - um die gefährlich-melancholische Stimmung etwas aufzulockern streut man vereinzelt Off-Beat-Rhythmen mit ein.
Gerade diese untypische, fast morbide Mischung aus Text und Musik gefällt meinem kranken Geist recht gut. I.H. SKA haben mich sehr positiv überrascht und eine Nische im Skagedränge gefunden.
Auch wenn der Sound dieser Band meiner Meinung nach nicht ganz so eingängig ist, wie man ihn sonst bei skabeeinflussten Bands allgemein erwartet, sind sie mir gerade deshalb umso sympathischer geworden.
Interessantes Teil!!!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #75 Dezember 2007/Januar 2008 und Simon Brunner
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #32 III 1998 und Simon Brunner