Foto

REFLECTORS

Faster Action

Zur Blütezeit der Powerpop-Ära war es gängiges Brauchtum, seine großen Hits auf der A-Seite des Mediums Vinyl-Single zu verbraten, um so den in der Regel nicht eintretenden Charterfolg zu befeuern. Insofern sich eine Band nicht ohnehin nach maximal zwei dieser Singles konsequent in die ewigen Jagdgründe der Musikgeschichte zurückzog, um eine Karriere als Verkäufer in der Eisdiele anzustreben und prospektiv die Transformation von Plattensammlern zu Zwangsjackenträgern zu beschleunigen, da waren Langspielplatten eher von zweitrangiger Bedeutung. Kam es doch zu einem unerwarteten Zwischenfall dieser Art, befand sich zwischen den offensichtlichen Hits oftmals schwer erträgliches Füllmaterial, das selbst die tapfersten Kunden an der Käsetheke des Tante-Emma-Ladens verschrecken würde. Die REFLECTORS aus Los Angeles kehren dieses Prinzip mit ihrer Anschlussplatte zum letztjährigen Premium-Debüt „First Impression“ konsequent um, verzichten auf Singles und setzen stattdessen auf elf Hits in Folge ohne einen Ausfall. Die Formel der Brillanz bleibt unverändert, setzt konsequent auf Powerpop kalifornischer Prägung. Dwight Twilley, Phil Seymour, NERVES, 20/20, (Paul Collins) BEAT sind nur einige der unzähligen Herzschmerz-Giganten, die hier Pate standen und von den PERFECTORS in ihrer Essenz zelebriert werden.