Aus Montgomery County, Pennsylvania (wo immer das sein mag) kommen die Ende der Neunziger gegründeten RED TOPS, die mit "Left For Dead ..." ein Album eingespielt haben, das über weite Strecken so klingt, als sei es bereits Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger in New York City konzipiert worden: bratzende Gitarren, wuchtiges Drumming, simple Melodien, ein gröliger, stakkatohaft shoutender Frontmann, dazu mehrstimmiger Chorgesang - nope, neu und innovativ geht anders.
Mich erinnert das an CRO-MAGS, KILLING TIME, SICK OF IT ALL und so weiter, ganz alte Schule eben, und so weit, so gut. Aber hier beginnt auch das Problem: Zumindest auf CD fehlt den RED TOPS trotz wuchtiger Produktion die nötige Schärfe, die Songs dümpeln eher im unteren Geschwindigkeitsbereich herum, ballern nie so los, wie man sich das wünschen würde.
Wäre das eine 7", würde ich nach einem Versuch auf 33 auf 45 schalten, aber bei der CD ist dann das wohl doch so gewollt, wie es klingt. Aufgenommen wurde übrigens bei Arik Victor im Creep Studio, und dass einer der fünf RED TOPS in seiner Thankslist "God" und "Jesus" grüßt, wollen wir mal nicht den vier vernünftigen Bandmitgliedern anlasten - obwohl das Gesabber von Billy, der alle grüßt, die gedient haben oder ihr Leben für ihr Land gegeben haben, auch nicht gerade schlau ist.
(33:38)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #62 Oktober/November 2005 und Joachim Hiller