RECOVER

This May Be The Day I Disappear CD

Den vier Jungs hier kann man immerhin nicht vorwerfen, sie hätten sich verheizen lassen. RECOVER existieren nämlich seit etwa fünf Jahren, aber zusammen spielen sie schon, seit sie zwölf Jahre alt sind.

Das Debütalbum erschien noch auf Fueled By Ramen, und dieses Label steht doch schon für eine gewisse Qualität. Jetzt ist mit "This May Be The Day ..." der große Sprung aufs Majorlabel gelungen, und da werden natürlich Erwartungen geweckt.

Nun denn, auch wenn das Coverartwork einer NuMetal-Band Freudentränen in die Augen jagen würde, bieten die zwölf Songs einen reichhaltigen Querschnitt durch diverse Spielarten des Emo, Post-Hardcore und Punkrock, wobei das Gesamtergebnis äußerst zeitgemäß, also angesagt klingt.

Es gibt harte, rockige Gitarren, hymnische Refrains in Halftime, einige Schreiparts an ausgewählten Stellen, computergenerierte Sounds und Beats hier und da und so weiter. Das ist natürlich in etwa das, was man samstagabends in der Alternative-Disko seines Vertrauens zu hören bekommt, auch wenn es auf unerklärliche Weise wirklich nicht ganz so ausgelutscht klingt wie andere Sachen.

Dennoch fällt mir an dieser Stelle wieder mal auf, dass so Bands wie THE USED beispielsweise, oder FINCH, oder hier eben RECOVER, eine ganz andere Vorstellung von einem catchy Ohrwurm haben als ich.

Deshalb, obwohl ich durchaus behaupten kann, dass sei meine Musik, springt der Funke nicht so wirklich über. Schöner wäre es vielleicht doch, wenn man den Refrain als den ultimativen Aufhänger eines Songs belassen würde.

Das habe ich von anderen Bands schon in einer Weise präsentiert bekommen, der ich besser folgen konnte. (38:04) (6)