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RECHTE ANGRIFFE - TOXISCHE EFFEKTE

Elke Gaugele, Sarah Held (Hg.)

Während der Bereich „Rechtsrock“ in allen Facetten und Auswirkungen schon lange Thema von wissenschaftlichen Untersuchungen ist, wurde der Frage, wie sich der Wandel von Symbolik, Bildsprache und Rhetorik von rechts gestaltet, viel zu lange keine Beachtung geschenkt. Glatze, Bomberjacke, hohe Stiefel und weiße Schnürsenkel – dieses Stereotyp ist schon lange nicht mehr aktuell. Eine klare optische Abgrenzung bei Neonazis ist heute eher schwierig zu erkennen, wenn mensch die szenetypischen Dresscodes nicht kennt. Was passiert wenn die Unterscheidung zum Mainstream, Normcore und linken Strategien nicht mehr eindeutig auszumachen ist, damit beschäftigen sich zahlreiche Autor:innen in diesem Band. Denn über Mode und Styles wird nicht nur eine rechte Identität geschaffen, über Popkultur werden auch rassistische und antifeministische Strategien normalisiert. Des Weiteren versuchen die Rechten sich spätestens seit dem Jahr 2015 den Diskurs um sexuelle Gewalt gegen Frauen anzueignen. Der Band teilt sich von daher in drei Themengebiete – Mode, Styles und extrem rechte Identitäten, dann Beiträge zu den Themen Antifeminismus, Sexismus und Rassismus und schließlich geht es um Um/Neuformierungen extrem Rechter in der Popkultur bis hin zu Nazi-Reenactment, Hitler-Memes oder Nazi-Ponys. Das Buch ist ein wichtiger Beitrag zum Verständnis des Wandels von Neonazi-Strukturen und ihrer Akzeptanz gerade in der vermeintlichen Mitte der Gesellschaft. Das Ergebnis lässt sich mittlerweile regelmäßig während der so genannten „Spaziergänge“ im deutschsprachigen Raum beobachten.