Irgendwie hat dieses französische Trio auf seinem Debüt von Anfang an den Stallgeruch von heißem Scheiß an sich, ob gerechtfertigt oder nicht. Was mal als dummer MySpace-Scherz begann, entwickelte sich dann tatsächlich zur echten Band, zumindest wird das behauptet.
Der Platte merkt man das nicht unbedingt an, die durchaus fokussiert wirkt und mit dezent naiv gehaltenem Neo-New-Wave-Indierock aufwartet. Über den Humor der Band kann man sicherlich streiten, man nehme nur den Song "Starlett Johansson", der auf Darstellerin Scarlett Johansson gemünzt ist, aber die Musik ist so durchkalkuliert und von eventuellen scharfen Kanten befreit, dass sich hier sehr schnell Langeweile einstellt.
"Reality Check" besitzt kein besonders vielseitiges Variationsspektrum, alles bewegt sich in sehr ähnlichen Bahnen, sowohl was Sound als auch Gesangsharmonien angeht, und die teilweise schrägeren Töne zu Beginn verlieren sich schnell in äußerst stromlinienförmigen Pop, der natürlich immer noch weit von fiesem Chartmaterial entfernt ist.
Man muss leider sagen, dass die viel geschmähten 80er in dieser Hinsicht Besseres zu bieten hatten, mir fallen da gerade wieder die großartigen KISSING THE PINK mit ihrem Debütalbum "Naked" ein, wenn man denn Lust auf Retro-Synthiepop verspüren sollte.
Mit "Love no", "Feeling better" und "Starlett Johansson" sind den TEENAGERS aber durchaus ein paar schöne, erinnerungswürdige Songs gelungen, aber für ein komplettes Album ist das dann einfach zu wenig.
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© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Thomas Kerpen