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MARSZALEK

Rdza

„Rost“ heißt das dritte MARSZALEK-Album, den das Digipak dann auch gleich mal optisch in all seiner Pracht zelebriert. Rost scheint Multi-Instrumentalist Marszalek Pizdudski aber auch reichlich im Getriebe des Lebens gefunden zu haben. Von bedeutungsleeren Phrasen, sozialen Medien, über die Corona-Situation in Polen bis hin zum Älterwerden, wird hier alles auseinanderdividiert, was nervt, unbequem und lästig ist. Dabei zitiert er unter anderem Sebastian Kulczyk, Sohn und Erbe des lange Zeit reichsten Polen Jan Kulczyk, der in Interviews gerne Weisheiten wie „Man muss hart arbeiten“ als Schlüssel seines Erfolgs zum Besten gibt. Klar doch, Zynismus ist eine Tugend. Unterlegt hat Pizdudski das mit einer überwiegend allein eingespielten Mischung aus Pop, Punk, Electroclash und Industrial, die zwar nicht immer leicht zu verdauen ist, aber ihren kantig-lärmigen, gezielt schroff aneckenden Charme gekonnt bratzig in Szene setzt.