Je merkwürdiger, desto besser könnte der Wahlspruch von RATS ON RAFTS sein. Wenn sie denn einen hätten. Das Quartett aus Rotterdam reichert seinen Mix aus Post-Punk, Avantgarde, Pop und New Wave mit Verkehrsgeräuschen, nervigem Piepsen und undefinierbaren halligen Klängen an. Immer hektisch, immer zappelig. Wer auf DEVO steht, könnte an diesen 13 Songs Gefallen finden. Seit ihrem Debütalbum „The Moon Is Big“ (2011) hat sich die Band vom flippigen Garage-Rock gelöst zugunsten von psychedelischem Post-Punk. Vor allem auf der ersten Single „Tokyo music experience“ präsentiert sich das Quartett ungewöhnlich clubtauglich. Eine Hommage an die Hauptstadt Japans, die sie vor zwei Jahren im Vorprogramm von FRANZ FERDINAND besuchen durften. Fünf lange Jahre haben die Holländer geforscht und herumprobiert, bis sie ihr drittes Studioalbum endlich fertig hatten. Ein verkopftes Kunstprodukt. In den Texten geht es um Seuchen, Träume, mystische Figuren oder geheime Regierungslager. Klingt ziemlich schwurbelig, nach regem Drogenkonsum. In den meisten Songs tobt ein ständiger Kampf zwischen Realität und Fiktion. Zwischen echt und eingebildet. Rätselhaft irgendwie. Die Vinylversion ist übrigens verpackt in ein liebevoll gestaltetes Origami-Klappcover.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #153 Dezember/Januar 2020 und Wolfram Hanke
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Markus Kolodziej
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #148 Februar/März 2020 und Wolfram Hanke