RATRIOT #12

Schaurig schön sieht sie aus, die zwölfte Ausgabe des von Urs Böke herausgegebene Street-Poetry-Magazins Ratriot. Alles handmade, sind die Texte ausgeschnitten und auf bizarr anmutende Schwarzweiß-Collagen geklebt.

Armut, Krieg, Mord, Polizist, Mann mit Hund sitzt auf Couch. So vielfältig wie die Bildschnipsel sind auch die Textbeiträge. Alles Lyrik, keine Prosa, wer sich ein bisschen in dieser Szene auskennt, wird Namen wie Roland Adelmann, Robsie Richter, Jerk Götterwind oder Fabian Lenthe kennen, wer sich nicht auskennt, kann sie hier kennen lernen.

Auch thematisch ist vieles vertreten: Liebe, Krieg, Tod, die Abschlussfahrt nach Paris. Stilrichtung und Umfang können auch sehr unterschiedlich ausfallen. Während sich Katharina Wulkow etwa eine ganze Seite lang über Berliner „Stadtstaub“ auslässt, fasst sich Markus Prem lieber kurz: „Zu feig, zu faul, zu blöd.

Bis es eines Tages euch alle erwischt.“ Ein schön gemachtes Heft für alle, die Literatur von der Straße zu schätzen wissen.