Foto

RASPUTIN

Der 1869 geborene Grigori Jefimowitsch Rasputin dürfte eine der faszinierendsten Persönlichkeiten in der russischen Geschichte sein, hat aber auch weltweit in der Popkultur seine Spuren hinterlassen. Bis zu seiner Ermordung Ende 1916 während des Ersten Weltkriegs und kurz vor dem Zusammenbruch der Monarchie war Rasputins ein enger Vertrauter der Zarenfamilie und hatte auch großen politischen Einfluss, was ihm nicht nur Freunde einbrachte. Das Vertrauen der Zarenfamilie hatte er sich verdient, weil er einen heilenden Effekt auf die lebensgefährlichen Blutungen des an Hämophilie leidenden Zarensohns hatte, im Gegensatz zu dessen Ärzten. Fortan galt der ungebildete Bauernsohn als Heiliger, aber auch als teuflischer, manipulativer Scharlatan, der nur auf seinen eigene Vorteil bedacht war und angeblich Sexorgien und anderen Ausschweifungen frönte. Um Rasputins Leben und Tod ranken sich viele Legenden, die meisten dürften erfunden sein, aber lieferten natürlich reichlich Material für Bücher und Filme über ihn. Eine der beeindruckendsten Darstellungen von Rasputin lieferte Christopher Lee im reichlich spekulativen Hammer-Film „Rasputin – der wahnsinnige Mönch“. Im selben Jahr entstand auch Robert A. Stemmles, jetzt das erste Mal auf DVD erschienener Fernseh-Zweiteiler „Rasputin“, mit dem bekannten Schauspieler und Synchronsprecher Herbert Stass in der Hauptrolle. Stemmle dürfte vor allem als Drehbuchautor von einigen Edgar Wallace-Filmen wie „Die Gruft mit dem Rätselschloss“ bekannt sein. Und so ist auch sein „Rasputin“ wie eine Kriminalgeschichte konzipiert, in dem eine Untersuchungskommission Ende der 1920er Jahre Rasputins Schicksal näher zu beleuchten versucht, was oft mehr Fiction als Fact sein dürfte, aber trotz der altmodischen theaterartigen Inszenierung immer spannend und faszinierend bleibt.