Leider habe ich den Film der Namensgeber für diesen „imaginären“ Soundtrack nicht gesehen, aber was man darüber im Internet findet, weist auf einen sehr verstörenden Kurzfilm hin, in dem es um Kinder geht, die wohl ein nicht zu durchschauendes Spiel spielen und am Ende auf Eisenbahngleisen sterben.
Aber um sich diesem Album des Londoners Matt Thompson zu nähern, braucht man diesen Film auch nicht gesehen zu haben, denn es ist im Grunde auch kein richtiger Soundtrack, sondern seine persönliche Interpretation der Gefühle die dieser Film bei ihm erzeugt hat und somit gleichzeitig seine gespielten Erinnerungen an diesen Film.
Man hört sozusagen den kompletten Film aus seiner Betrachtungsweise und was man da zu hören bekommt, ist definitiv eines der besten Alben des Jahres. Eine wilde und grenzenlose Mixtur lautmalerischer Klängen, die so fein aufeinander abgestimmt sind, dass es genauso einfach und perfekt ist.
Irgendwo im Spannungsfeld zwischen Neuer Musik, absurden Elektrotheorien und warmen, kosmischen Kräutern wird eine wunderbare und gnadenlose Runde Kopfkino gefahren. Der beste „Anti-Soundtrack“ seit ERASERHEAD.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #165 Dezember 2022 /Januar 2023 2022 und Helge Schreiber
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #90 Juni/Juli 2010 und Carsten Vollmer