RANGO

Gore Verbinski war ja mit seinen drei FLUCH DER KARIBIK-Filmen in den letzten Jahren an der Kinokasse ein Erfolgsgarant, seltsam, dass er am vierten Teil nicht mehr beteiligt war. In künstlerisch-kreativer Hinsicht ist RANGO da wahrscheinlich ein befriedigenderes Projekt gewesen als der übliche zu Tode gerittene Hollywood-Franchise, wobei ja die meisten Animationsfilme der letzten Zeit nicht gerade durch revolutionäre Inhalte glänzten.

In visueller Hinsicht ist allerdings die 3D-Animation von RANGO äußerst gelungen umgesetzt worden (dank Industrial Light & Magic) und trumpft mit einem sehenswerten Realismus auf, der leicht vergessen lässt, dass die Handlung eher von der Stange stammt.

Natürlich ist es kein Zufall, dass der Titel RANGO an Sergio Corbuccis Kultfilm DJANGO erinnert, denn auch wenn Verbinskis Film keine echte Parodie darauf ist, wurde hier dennoch versucht, das schmuddelige Ambiente der Italowestern der 60er und 70er Jahre zu reproduzieren – und so wurde etwa der finstere Revolverheld Rattlesnake Jake deutlich an Lee Van Cleef angelehnt.

Ein ebenfalls schönes Zitat gibt es dann gegen Ende, als das im Original von Johnny Depp gesprochene Chamäleon Rango auf den Fremden ohne Namen trifft, der zwar nicht von Clint Eastwood gesprochen wird, den Timothy Olyphant aber dafür erstaunlich gut imitieren kann.

Ansonsten erschöpft sich RANGO leider in einer recht klischeehaften Story, in der besagtes, reichlich neurotisches Chamäleon vom Möchtegernhelden zum echten Helden mutiert und ein kleines Wüstenkaff als Sheriff von einigen Bösewichten befreit.

RANGO lebt dabei vor allem von seinem charmanten Witz, jeder Menge skurriler Charaktere, netten Insider-Gags und seiner liebevollen Machart. In der zusätzlich auf der DVD enthaltenen Extended Version ergänzt um einige weitere, etwas derbere Späße.