TWERPS

Range Anxiety

Das Debütalbum der TWERPS aus Australien macht einem möglicherweise mehr Spaß, wenn man all die Bands heraushört, auf die sich das Quartett mal mehr, mal weniger deutlich bezieht. THE GO-BETWEENS und neuseeländischer Kiwi-Pop ergeben ja alleine schon geografisch Sinn, hinzu kommen GALAXIE 500 und FEELIES von nordamerikanischer Seite, und über allem schwebt hier sowieso der Geist von Lou Reed und THE VELVET UNDERGROUND.

Insofern sind auch die TWERPS geprägt vom Zwiespalt zwischen Anachronismus und Zeitlosigkeit, denn modern ist an „Range Anxiety“ wahrhaftig nichts, was nicht heißt, dass dieser filigran-schüchterne nerdige „Indierock“ nicht auch noch in zwanzig Jahren gespielt werden wird.

So sehr sich die TWERPS auch bemühen, hübsch-melodische Pop-Songs mit Folkrock-Basis zu schreiben, sie bleiben ähnlich schräg und ungeschliffen, wie es auch die meisten Kiwi-Pop-Vertreter waren oder eben GALAXIE 500.

Ihre vermeintliche Harmlosigkeit und Nettigkeit steht dabei allerdings immer im Kontrast zu kantiger Rhythmik, schroffen Gitarrenriffs und einer quirligen Energie. Das Rad erfinden die TWERPS damit natürlich nicht neu, aber diese Sorte Zitatpop ist auf jeden Fall stilvoll und integer genug, um sich davon einnehmen zu lassen.