RAMPART

James Ellroy, ein mit einigen frühkindlichen Traumata gesegneter amerikanischer Autor, ist bekannt für seine nihilistischen, blutigen und sexbesessenen Storys, die bevölkert sind von Triebtätern und anderen Soziopathen, die auch schon mal Gesetzeshüter sein können.

Hervorragendes Ausgangsmaterial für die Filmindustrie also, der Ellroy schon einige Male Vorlagen lieferte. Im Gegensatz zum brillanten „L.A. Confidential“ handelt es sich aber bei „Rampart“ um ein Original-Drehbuch von Ellroy, der dieses zusammen mit Regisseur Oren Moverman entwickelte.

Nach seinem exzellenten Film „The Messenger“ bereits die zweite Zusammenarbeit zwischen Moverman und Woody Harrelson. Der verkörpert hier Officer Dave Brown, einen LAPD-Veteranen mit dem Spitznamen „Date Rape“, der in den Neunzigern in Folge des damaligen „Rampart Skandals“ – bei dem es um die Aufdeckung von Polizeikorruption innerhalb einer Spezialeinheit zur Bekämpfung von Bandenkriminalität namens C.R.A.S.H.

ging – zu einer Art Bauernopfer wird, weil er den Prototypen des „dirty cop“ darstellt. Oder mit den Worten seiner Tochter Helen ausgedrückt: „You’re a dinosaur, Date Rape. You’re a classic racist, a bigot, a sexist, a womanizer, a chauvinist, a misanthrope, homophobic clearly, or maybe you don’t like yourself.“ Insofern könnte „Rampart“ auch eine alternative Version von Abel Ferraras „Bad Lieutenant“ sein, denn Ellroy und Moverman geht es weniger um die historischen Hintergründe des „Rampart Skandals“, als um eine niederschmetternde wie tragische Charakterstudie eines offenbar Unbelehrbaren, umgesetzt in packender pseudodokumentarischer Form mit wackeligen Bildern.

Und die absorbierende Performance von Harrelson entschädigt auf jeden Fall für einige inhaltliche Ungereimtheiten und das für manche sicher zu antiklimaktische Ende.